Hier wohnten einst der
Sebalder Klerus: Prediger, Diakone,
"Schaffer" (Verwalter) und Bedienstete.
Rund um die Uhr war in der
"Wöchnerstube" im wöchentlichen
Wechsel immer jemand bereit, Sterbende die Letzte
Ölung zu spenden. Als Speise- und
Versammlungsraum diente der
"Kapitalsaal". Die ostwärts gewandte
Apsis der Hauskapelle ist das weltbekannte
Chörlein (Kopie von 1902, Original im Germ.
Nationalmuseum). Es geht die Sage, daß der
spätere König Wenzel im Jahre 1381 in sein
Taufwasser uriniert haben soll. Hastig wurde im
Pfarrhof neues Wasser erwärmt. Dabei fängt das
alte Holzhaus Feuer und brennt lichterloh ab. Der
Vater des Täuflings, Kaiser Karl IV., finanziert
nach diesem Zwischenfall den neuen, steingebauten
WIrtschaftshof. Im Zweiten Weltkrieg konnten
trotz heftiger Bombenwürfe in unmittelbarer
Nachbarschaft (Moritzkapelle,
Bratwurstglöcklein, Sebalduskirche)
glücklicherweise keine größeren Schäden
verzeichnet werden. Heute wohnen die
evangelischen Sebalder Pfarrerinnen und Pfarrer
mit ihren Familien im mittelalterlichen Sebalder
Pfarrhof. |
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