Am Ostrand des Egidienplatzes
erhebt sich die evangelisch-lutherische
Barockkirche St. Egidien. Die mittelalterliche
Kirche war eine zu Beginn des 12. Jahrhunderts
neu errichtete Klosterkirche; sie ging auf das
von Regensburg aus gegründete Schottenkloster
St. Egidien zurück, das 1525 unter dem Abt
Friedrich Pistorius aufgelöst wurde. Diese
Kirche war eine dreischiffige romanische Basilika
und findet sich wohl in Teilen in der heutigen,
erst nach 1200 eingewölbten Eucharius-Kapelle
wieder. Im 15. Jahrhundert wurde am Kloster und
an der Kirche erhebliche Baumaßnahmen
vorgenommen; unter anderem wurde das Mittelschiff
der Kirche eingewölbt und gegen Osten ein
gotischer Langchor vorgeschoben. Vom 6. zum 7.
Juli 1696 vernichtete ein Brand das Kloster und
den seit der Reformation als Predigtkirche
dienenden Kirchenbau nahezu vollständig. Auf den
Überresten des Vorgängerbaus wurde in den
Jahren 1711 bis 1718 die Barockkirche neu
errichtet. Baumeister waren Johann Trost und
Gottlieb Trost. Es handelte sich dabei um das
größte Nürnberger Bauvorhaben des 18.
Jahrhunderts. |
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