Der Egidienplatz ist Teil
der mittelalterlichen Nürnberger Altstadt. Er
befindet sich im Nordteil der Altstadt, der
sogenannten Sebaldstadt. Der nordöstliche Teil
der Sebaldstadt heißt Egidienviertel, benannt
nach der Pfarrkirche St. Egidien. Es ist ein
beliebtes Wohnviertel mit bestehenden
Universitätsgebäuden und Schulen. Der
Egidienplatz bildet den Mittelpunkt des
Egidienviertels. An der Nordseite des Platzes
liegt das Pellerhaus, ein kunst- und
architekturgeschichtlich sehr bedeutendes
Nürnberger Renaissance-Bürgerhaus mit reichen
Hofgalerien, das heute als Stadtbibliothek dient.
Am Ostrand des Platzes erhebt sich die
evangelisch-lutherische, 1711 bis 1718 erbaute
Barockkirche St. Egidien.
Davor steht das Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmal.
Das Reiterstandbild wurde nach einem von Syrius
Eberle begonnenen, nach dessen Tod 1903 von
Wilhelm von Rümann fertiggestellten Entwurf von
Ernst Lenz in Nürnberg gegossen und am 14.
November 1905 enthüllt. Südlich an St. Egidien
anschließend, befindet sich das ehemalige
Aegidianum (Egidien-Gymnasium), das im 17.
Jahrhundert eine der führenden Schulen des
protestantischen Deutschland war. Seit 1933
heißt die Schule Melanchthon-Gymnasium. Vor dem
ehemaligen Gymnasium steht eine Statue Philipp
Melanchthons, der dieses älteste humanistische
Gymnasium Deutschlands 1526 eröffnet hatte. Am
Westrand des Platzes, Egidienplatz 7, liegt das
Tucherpalais, von dem 1945 nur das
klassizistische Portal übrigblieb. |
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